Review Dungeons of Dredmor
Geht ihr in die Ferien? Habt ihr einen miesen Laptop dabei, auf dem sogar die Maus laggt? Dann habe ich hier ein Spiel für euch, für das ihr mir danken werdet (oder auch nicht), es euch vorgestellt zu haben.
Um was geht es?
Du spielst einen Helden oder eine Heldin und das Ziel ist es, sich durch die Dungeons von Lord Dredmor, dem Bösewicht, zu kämpfen und ihn zu besiegen. Einfacher gesagt, als getan, denn das Spiel lässt keine Möglichkeit aus, dir ein Bein zu stellen oder dich mit RNG (Random Number Generator = Zufall) über den Haufen zu kloppen. Das Spiel ist fair, aber auf eine total unfaire Art und Weise.
Gameplay
Zum Spielstart gibt es verschiedene Optionen wie Permadeath, drei Schwierigkeitsstufen oder kleinere Levels mit gleicher Erfahrung (wie die normalen Levels), aus denen man seine gewünschte Art der “Folter”... ehm Spiel zusammenstellen kann. Danach gelangt man in das Skillmenu, wo man 7 verschiedene Skills für seinen Charakter auswählen kann (es gibt über 50!). Eine kleine Auswahl: Emomancy, Tourist, Kommunismus etc., man sieht, worauf das Spiel hinausläuft. Es gibt auch normale Skills wie zum Beispiel Schwert- oder Rüstungsspezialisierung. Ich empfehle einige dieser normalen Skilltrees zu wählen, sonst wird das Spiel ein wenig zu schwer (vor allem auf mittel und schwer in den tieferen Levels). Es lohnt sich dann auch die Skilltrees im Spiel einfach mal durchzulesen, nicht weil man sich sein Spiel planen soll/kann, sondern da jeder Skill verulkt, verblödelt und durch den Kakao gezogen wird und die Beschreibungen total amüsant sind.
Jedes Monster, das ihr tötet, gibt euch Erfahrung. Habt ihr genügend Erfahrung, steigt ihr eine Stufe hoch und ihr bekommt wieder volle Lebenspunkte und Mana, was in einem grossen Kampf sehr nützlich sein kann. Ausserdem könnt ihr dann einen Skillpunkt in einen eurer Skills verteilen. Erfahrung kann auch auf andere Arten als Monsterkills errungen werden: Zum Beispiel gibt es Lord Dredmor Statuen in den Levels, die ihr in einem Akt von "Heroischem Vandalismus" zerstören könnt, um Erfahrung zu erhalten (wenn man das tut, hört man noch einen epischen Sprecher "Heroic Vandalism" sagen).
Das Skillauswahlmenü in (fast) all seiner Pracht. Bemerkenswert ist die "last"-Funktion, mit der man die letztgespielte Skillauswahl nochmals kopieren kann.
Die vorher ausgewählten Skills kann man dann ingame vollständig anschauen und jedes Level des Skills begutachten. Nach jedem Level-Up kann man einen beliebigen Skill 1x erhöhen.
Die Spielzüge laufen dann rundenbasiert ab. Du bewegst dich Feld für Feld vorwärts und interagierst per Mausklick mit Objekten. Es ist möglich das Spiel nur per Maus oder auch fast nur mit der Tastatur zu spielen (einige wenige Aktionen benötigen die Maus, mit Touchpad also gut machbar). Trifft man auf einen Gegner, muss man direkt vor ihm stehen, um ihn anzugreifen, diagonal kann man nicht im Nahkampf angreifen. Magie, Wurfwaffen, Zauberstäbe, Schusswaffen und sonstige Abartigkeiten kann man auch diagonal benutzen.
Das Interface
Im Charaktermenu kann man seine Items equippen und sieht alle seine Stats zusammengefasst (auch hier lohnt sich der Blick auf die Stats, weil diese auch super doof beschrieben sind). Es gibt viele verschiedene Arten von Resistenzen und Angriffsschaden, welche schön angezeigt werden, ohne dass ein grosses Studium von Daten und Zahlen benötigt wird. Sobald die Anzahl über das Fensterlimit hinausgeht, wird das “intelligent” gelöst, indem man einfach ein Stück Papier an das Menü klebt und dort dann die Zahlen anzeigt. Was dem Spiel fehlt und wirklich benötigt werden könnte, ist eine Gegenstandvergleichfunktion, wo man das Item im Inventar mit dem verwendetem Item vergleicht.
Das Craftingfenster links, das Inventar und das Questfenster in der Mitte und das Charakterfenster rechts. Die Fenster können z.T. grösser oder kleiner gemacht werden und verschoben werden.
Eine Karte des aktuellen Levels befindet sich rechts oben, sie kann wahlweise grösser oder kleiner gemacht werden und zeigt wichtige Objekte wie Treppen, Shops, spezielle Kisten etc. an. Sie ist sehr nützlich vor allem bei Quests. Ausserdem zeigt es der Name der aktuellen Umgebung an, in der du dich befindest. Diese sind insofern lesenswert, da sie keinen Sinn machen und mir meistens ein Schmunzeln entlocken.
Crafting
Auch crafting fehlt in Dungeons of Dredmor nicht! Es gibt 7 verschiedene Craftingarten, bei denen einige einen Skilltree benötigen und andere wiederum nur ein spezielles Item. Viele Rezepte sind schon vorhanden, mehr können aber durch Bücherregale freigeschaltet werden (ich sage hier nur Bacon Sword…). Hat man alle Zutaten für ein Rezept gesammelt und hat das benötigte Craftinglevel, dann kann man das Item herstellen. Später im Spiel wird das Ressourcensammeln zu einem Inventartetris, da man so viele Zutaten möchte, aber viel zu wenig Platz hat im Inventar, darum empfiehlt sich, nicht mehr als 1-2 Craftingskilltrees auszuwählen oder regen Gebrauch der Pocket Dimension zu machen (siehe weiter unten).
Nebst dem Crafting gibt es auch noch eine Encrust-Funktion, wo man bestehende Gegenstände verstärken kann. Es ist möglich verschiedene Verzauberungen auf ein einzelnes Item zu packen, dann wird aber der Gegenstand instabil und es kann so weit gehen, dass man an den Effekten stirbt, wenn man die Waffe benutzt (RNG lässt grüssen, respektive sitzt immer noch neben dir).
Quests
Quests dürfen natürlich auch nicht fehlen, wobei das Questsystem sehr simpel gehalten ist. Es gibt pro Level eine Statue, zu der man beten kann, um einen Quest zu erhalten. Meistens muss man dann auf dem Level ein Item finden, einen Boss besiegen, mehrere Monster töten oder ein Item irgendwohin bringen. Als Belohnung gibt es dann ein Artefakt.
Monsterbeschreibungen sind auch lesenswert. Poorly Cloned Hero? Lazy Gamedesign! Und nichteinmal die Augenbrauen haben sie korrekt hinbekommen.
Brax's Shop
Die vielen angesammelten Gegenstände können auch im Shop von Brax, dem Dämonen, verkauft werden. Er zahlt wenig für deine und verlangt zu viel für seine Items, man hat aber die Möglichkeit einfach nicht zu zahlen und seine Items zu klauen, dann greift er dich aber an (erst nachdem du den Shop verlassen hast). Das muss man insofern tun, wenn man alle Achievements möchte, von denen es sage und schreibe 124 Stück gibt. Die Items, die er verkauft, sind sehr unterschiedlicher Brauchbarkeit. Er kann totalen Müll verkaufen für sehr wenig Geld, dann aber extrem starke Gegenstände, die man sich nicht leisten kann. Hier wäre ein Level-angepasster Shop noch brauchbar gewesen, vor allem weil der Loot im Level auch sehr zufällig ist und nicht immer nützlich sein kann.
Pocket Dimension
Früh im Spiel findet man eine Pocket Dimension, die einen Raum in deiner Hosentasche erscheinen lässt, wo man Items lagern kann, ein grosses Bodeninventar quasi. Nebst dem Lagern von Items hat man auch noch ein Dimensionsportal dort. Im Spiel verstreut sind leuchtende Graffitis an den Wänden, wenn man diese anklickt, bekommt man eine Adresse, die man dann im Portal eingeben kann und ein Zusatzlevel im Wizardland machen kann. Die Adressen muss man aber selber aufschreiben, da das Spiel nicht so viel Faulheit zulässt und dir diese Adressen speichert. Falsch eingegebene Adressen schicken dich zur Diggle Hell.
Die Adressen zu den anderen Dimensionen in der Pocket Dimension sind von keiner menschlichen Zunge aussprechbar und sollte nur schriftlich festegehalten werden.
Erweiterungen & DLC
Es gibt drei Erweiterungen für Dungeons of Dredmor
1. Realm of the Diggle Gods - 2.99 Euro
Das DLC fügt neue Skills hinzu, mehr als 100 neue Gegenstände, neue Dungeonlevels, mysteriöse Portale, die dich an Orte führen, die dich töten werden (oder auch nicht), neue Monster und vieles mehr.
2. You Have to Name The Expansion Pack - Free
Wie der Name schon sagt, kannst du dem DLC einen eigenen Namen geben (gibt sogar ein Achievement dafür). Auch hier gibt es tonnenweise neue Gegenstände, Monster und Tod. Mehr Tod für den Spieler. Alles ist voller Tod.
3. Conquest of the Wizardlands - 2.99 Euro
Fügt das Encrustsystem zum Spiel, das Portal im Pocketuniversum, Minibosse, neue Skilltrees, erstaunliche, starke und einfach - ich zitiere - “plain stupid” Gegenstände.
Modding
Das Spiel hat einen eigenen Steam-Workshop und es gibt viele gute Mods, die den Spielspass enorm erhöhen und ausbauen oder das Spiel einfach nur noch kaputter machen. Hier eine kleine Auswahl an erwähnenswerten Mods:
Das Spiel besitzt einen Launcher, wo man auf die Mods, die man installiert hat, zugreifen kann und dort jeweils alle an- und abwählen kann, die man nicht möchte. Aufpassen muss man aber, wenn man ein Spiel gespeichert hat, dann aber die Mods abschaltet (oder natürlich umgekehrt).
Ein Moment der Selbsterkenntnis für den Spieler: Das “ich-bin-totiger-als-tot”-tot-Erlebnis aka Monster Zoo! Freier Eintritt.
Technischer Krimskrams
Das Spiel kann auf so ziemlich jedem Computer gespielt werden, es braucht extrem niedrige Anforderungen. Ich besitze eines der ziemlich schlechtesten Netbooks ever und ich kann es in den Ferien jeweils stundenlang spielen. Dies ist ein grosses Plus in meinen Augen, da selten ein Spiel mit solchem Replay-Potential solch niedrige Systemanforderungen braucht.
Preis
Das Grundspiel kostet läppische 4.99 Euro. Die 2 Erweiterungen jeweils 2.99 Euro und die eine Erweiterung ist sogar kostenlos! Das Komplettpaket kann sogar für nur 5.99 Euro erworben werden. Es kommt selten vor, dass man für einen solchen Spielspass mit einem extrem grossen Replay-Wert so wenig zahlen muss.
Fazit
Dungeons of Dredmor von Gaslamp Games besitzt unglaublich viel Humor und Suchtpotenzial mit seinem grossen Umfang an Inhalt. Angefangen bei den unzähligen Skills, Loot, Monster, zufällige dumme Sachen, super Modauswahl, Achievements usw. kann ich das Spiel jedem Spieler und jeder Spielerin mit auch nur geringem Interesse an Dungeoncrawling ans Herz legen. Viele Bonuspunkte kassiert das Spiel durch die Möglichkeit, es auch auf sehr schwachen Systemen auf zum Beispiel Reisen zu spielen. Einige wenige Minuspunkte gibt es beim Itemvergleichen, dem Shopangebot und dem manchmal etwas gar unbrauchbarem Loot.
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TL;DR
Dungeons of Dredmor von Gaslamp Games ist ein rundenbasierter, zufällig generierter Dungeoncrawler mit RPG-Elementen. Durch die enorm vielfältigen Skilltrees, Craftingmöglichkeiten, unglaublich viel Loot, lustige Monster und dem enorm ansprechenden Humor, ist das Spiel ein Muss in jeder Steambibliothek.
Dungeons of Dredmor von Gaslamp Games ist ein rundenbasierter, zufällig generierter Dungeoncrawler mit RPG-Elementen. Durch die enorm vielfältigen Skilltrees, Craftingmöglichkeiten, unglaublich viel Loot, lustige Monster und dem enorm ansprechenden Humor, ist das Spiel ein Muss in jeder Steambibliothek.
Geht ihr in die Ferien? Habt ihr einen miesen Laptop dabei, auf dem sogar die Maus laggt? Dann habe ich hier ein Spiel für euch, für das ihr mir danken werdet (oder auch nicht), es euch vorgestellt zu haben.
Um was geht es?
Du spielst einen Helden oder eine Heldin und das Ziel ist es, sich durch die Dungeons von Lord Dredmor, dem Bösewicht, zu kämpfen und ihn zu besiegen. Einfacher gesagt, als getan, denn das Spiel lässt keine Möglichkeit aus, dir ein Bein zu stellen oder dich mit RNG (Random Number Generator = Zufall) über den Haufen zu kloppen. Das Spiel ist fair, aber auf eine total unfaire Art und Weise.

Gameplay
Zum Spielstart gibt es verschiedene Optionen wie Permadeath, drei Schwierigkeitsstufen oder kleinere Levels mit gleicher Erfahrung (wie die normalen Levels), aus denen man seine gewünschte Art der “Folter”... ehm Spiel zusammenstellen kann. Danach gelangt man in das Skillmenu, wo man 7 verschiedene Skills für seinen Charakter auswählen kann (es gibt über 50!). Eine kleine Auswahl: Emomancy, Tourist, Kommunismus etc., man sieht, worauf das Spiel hinausläuft. Es gibt auch normale Skills wie zum Beispiel Schwert- oder Rüstungsspezialisierung. Ich empfehle einige dieser normalen Skilltrees zu wählen, sonst wird das Spiel ein wenig zu schwer (vor allem auf mittel und schwer in den tieferen Levels). Es lohnt sich dann auch die Skilltrees im Spiel einfach mal durchzulesen, nicht weil man sich sein Spiel planen soll/kann, sondern da jeder Skill verulkt, verblödelt und durch den Kakao gezogen wird und die Beschreibungen total amüsant sind.
Jedes Monster, das ihr tötet, gibt euch Erfahrung. Habt ihr genügend Erfahrung, steigt ihr eine Stufe hoch und ihr bekommt wieder volle Lebenspunkte und Mana, was in einem grossen Kampf sehr nützlich sein kann. Ausserdem könnt ihr dann einen Skillpunkt in einen eurer Skills verteilen. Erfahrung kann auch auf andere Arten als Monsterkills errungen werden: Zum Beispiel gibt es Lord Dredmor Statuen in den Levels, die ihr in einem Akt von "Heroischem Vandalismus" zerstören könnt, um Erfahrung zu erhalten (wenn man das tut, hört man noch einen epischen Sprecher "Heroic Vandalism" sagen).

Das Skillauswahlmenü in (fast) all seiner Pracht. Bemerkenswert ist die "last"-Funktion, mit der man die letztgespielte Skillauswahl nochmals kopieren kann.

Die vorher ausgewählten Skills kann man dann ingame vollständig anschauen und jedes Level des Skills begutachten. Nach jedem Level-Up kann man einen beliebigen Skill 1x erhöhen.
Die Spielzüge laufen dann rundenbasiert ab. Du bewegst dich Feld für Feld vorwärts und interagierst per Mausklick mit Objekten. Es ist möglich das Spiel nur per Maus oder auch fast nur mit der Tastatur zu spielen (einige wenige Aktionen benötigen die Maus, mit Touchpad also gut machbar). Trifft man auf einen Gegner, muss man direkt vor ihm stehen, um ihn anzugreifen, diagonal kann man nicht im Nahkampf angreifen. Magie, Wurfwaffen, Zauberstäbe, Schusswaffen und sonstige Abartigkeiten kann man auch diagonal benutzen.
Das Interface
Im Charaktermenu kann man seine Items equippen und sieht alle seine Stats zusammengefasst (auch hier lohnt sich der Blick auf die Stats, weil diese auch super doof beschrieben sind). Es gibt viele verschiedene Arten von Resistenzen und Angriffsschaden, welche schön angezeigt werden, ohne dass ein grosses Studium von Daten und Zahlen benötigt wird. Sobald die Anzahl über das Fensterlimit hinausgeht, wird das “intelligent” gelöst, indem man einfach ein Stück Papier an das Menü klebt und dort dann die Zahlen anzeigt. Was dem Spiel fehlt und wirklich benötigt werden könnte, ist eine Gegenstandvergleichfunktion, wo man das Item im Inventar mit dem verwendetem Item vergleicht.

Das Craftingfenster links, das Inventar und das Questfenster in der Mitte und das Charakterfenster rechts. Die Fenster können z.T. grösser oder kleiner gemacht werden und verschoben werden.
Eine Karte des aktuellen Levels befindet sich rechts oben, sie kann wahlweise grösser oder kleiner gemacht werden und zeigt wichtige Objekte wie Treppen, Shops, spezielle Kisten etc. an. Sie ist sehr nützlich vor allem bei Quests. Ausserdem zeigt es der Name der aktuellen Umgebung an, in der du dich befindest. Diese sind insofern lesenswert, da sie keinen Sinn machen und mir meistens ein Schmunzeln entlocken.
Crafting
Auch crafting fehlt in Dungeons of Dredmor nicht! Es gibt 7 verschiedene Craftingarten, bei denen einige einen Skilltree benötigen und andere wiederum nur ein spezielles Item. Viele Rezepte sind schon vorhanden, mehr können aber durch Bücherregale freigeschaltet werden (ich sage hier nur Bacon Sword…). Hat man alle Zutaten für ein Rezept gesammelt und hat das benötigte Craftinglevel, dann kann man das Item herstellen. Später im Spiel wird das Ressourcensammeln zu einem Inventartetris, da man so viele Zutaten möchte, aber viel zu wenig Platz hat im Inventar, darum empfiehlt sich, nicht mehr als 1-2 Craftingskilltrees auszuwählen oder regen Gebrauch der Pocket Dimension zu machen (siehe weiter unten).
Nebst dem Crafting gibt es auch noch eine Encrust-Funktion, wo man bestehende Gegenstände verstärken kann. Es ist möglich verschiedene Verzauberungen auf ein einzelnes Item zu packen, dann wird aber der Gegenstand instabil und es kann so weit gehen, dass man an den Effekten stirbt, wenn man die Waffe benutzt (RNG lässt grüssen, respektive sitzt immer noch neben dir).
Quests
Quests dürfen natürlich auch nicht fehlen, wobei das Questsystem sehr simpel gehalten ist. Es gibt pro Level eine Statue, zu der man beten kann, um einen Quest zu erhalten. Meistens muss man dann auf dem Level ein Item finden, einen Boss besiegen, mehrere Monster töten oder ein Item irgendwohin bringen. Als Belohnung gibt es dann ein Artefakt.

Monsterbeschreibungen sind auch lesenswert. Poorly Cloned Hero? Lazy Gamedesign! Und nichteinmal die Augenbrauen haben sie korrekt hinbekommen.
Brax's Shop
Die vielen angesammelten Gegenstände können auch im Shop von Brax, dem Dämonen, verkauft werden. Er zahlt wenig für deine und verlangt zu viel für seine Items, man hat aber die Möglichkeit einfach nicht zu zahlen und seine Items zu klauen, dann greift er dich aber an (erst nachdem du den Shop verlassen hast). Das muss man insofern tun, wenn man alle Achievements möchte, von denen es sage und schreibe 124 Stück gibt. Die Items, die er verkauft, sind sehr unterschiedlicher Brauchbarkeit. Er kann totalen Müll verkaufen für sehr wenig Geld, dann aber extrem starke Gegenstände, die man sich nicht leisten kann. Hier wäre ein Level-angepasster Shop noch brauchbar gewesen, vor allem weil der Loot im Level auch sehr zufällig ist und nicht immer nützlich sein kann.
Pocket Dimension
Früh im Spiel findet man eine Pocket Dimension, die einen Raum in deiner Hosentasche erscheinen lässt, wo man Items lagern kann, ein grosses Bodeninventar quasi. Nebst dem Lagern von Items hat man auch noch ein Dimensionsportal dort. Im Spiel verstreut sind leuchtende Graffitis an den Wänden, wenn man diese anklickt, bekommt man eine Adresse, die man dann im Portal eingeben kann und ein Zusatzlevel im Wizardland machen kann. Die Adressen muss man aber selber aufschreiben, da das Spiel nicht so viel Faulheit zulässt und dir diese Adressen speichert. Falsch eingegebene Adressen schicken dich zur Diggle Hell.

Die Adressen zu den anderen Dimensionen in der Pocket Dimension sind von keiner menschlichen Zunge aussprechbar und sollte nur schriftlich festegehalten werden.
Erweiterungen & DLC
Es gibt drei Erweiterungen für Dungeons of Dredmor
1. Realm of the Diggle Gods - 2.99 Euro
Das DLC fügt neue Skills hinzu, mehr als 100 neue Gegenstände, neue Dungeonlevels, mysteriöse Portale, die dich an Orte führen, die dich töten werden (oder auch nicht), neue Monster und vieles mehr.
2. You Have to Name The Expansion Pack - Free
Wie der Name schon sagt, kannst du dem DLC einen eigenen Namen geben (gibt sogar ein Achievement dafür). Auch hier gibt es tonnenweise neue Gegenstände, Monster und Tod. Mehr Tod für den Spieler. Alles ist voller Tod.
3. Conquest of the Wizardlands - 2.99 Euro
Fügt das Encrustsystem zum Spiel, das Portal im Pocketuniversum, Minibosse, neue Skilltrees, erstaunliche, starke und einfach - ich zitiere - “plain stupid” Gegenstände.
Communism on every build. Is mandatory. - duck nuckem 27 February, 2013
Modding
Das Spiel hat einen eigenen Steam-Workshop und es gibt viele gute Mods, die den Spielspass enorm erhöhen und ausbauen oder das Spiel einfach nur noch kaputter machen. Hier eine kleine Auswahl an erwähnenswerten Mods:
- Death by a Thousand Taunts: Dieser Mod fügt allen Monstern neue Sätze zu, die sie dann im Spiel sagen, da die normalen Sprüche recht schnell bekannt sind. Kleiner aber sehr effektiver Mod.
- Cheat: Der Cheat Mod fügt einen neuen Skill hinzu, mit dem man - richtig! - cheaten kann. Man kann Dredmor beschwören, Erfahrung herbeizaubern, ultra-Overpowered werden und noch einige andere fiese Dinge.
- Ultra Library!: Fügt dem Levelgenerator eine grosse Bibliothek mit vielen Bücherregalen (=Rezepte) hinzu.
- Complete Essential Skills: Dieses Skill-Paket gibt dir 11 zusätzliche Skills: QiGong, KungFu, Bushido, Gangnam Style, Drunken Boxing etc. etc. Die Community führt den Humor des Spiels fort und die Skills sind auch unterschiedlich genug, um sie auch alle auszuprobieren.
Das Spiel besitzt einen Launcher, wo man auf die Mods, die man installiert hat, zugreifen kann und dort jeweils alle an- und abwählen kann, die man nicht möchte. Aufpassen muss man aber, wenn man ein Spiel gespeichert hat, dann aber die Mods abschaltet (oder natürlich umgekehrt).

Ein Moment der Selbsterkenntnis für den Spieler: Das “ich-bin-totiger-als-tot”-tot-Erlebnis aka Monster Zoo! Freier Eintritt.
Technischer Krimskrams
Das Spiel kann auf so ziemlich jedem Computer gespielt werden, es braucht extrem niedrige Anforderungen. Ich besitze eines der ziemlich schlechtesten Netbooks ever und ich kann es in den Ferien jeweils stundenlang spielen. Dies ist ein grosses Plus in meinen Augen, da selten ein Spiel mit solchem Replay-Potential solch niedrige Systemanforderungen braucht.
Preis
Das Grundspiel kostet läppische 4.99 Euro. Die 2 Erweiterungen jeweils 2.99 Euro und die eine Erweiterung ist sogar kostenlos! Das Komplettpaket kann sogar für nur 5.99 Euro erworben werden. Es kommt selten vor, dass man für einen solchen Spielspass mit einem extrem grossen Replay-Wert so wenig zahlen muss.
Fazit
Dungeons of Dredmor von Gaslamp Games besitzt unglaublich viel Humor und Suchtpotenzial mit seinem grossen Umfang an Inhalt. Angefangen bei den unzähligen Skills, Loot, Monster, zufällige dumme Sachen, super Modauswahl, Achievements usw. kann ich das Spiel jedem Spieler und jeder Spielerin mit auch nur geringem Interesse an Dungeoncrawling ans Herz legen. Viele Bonuspunkte kassiert das Spiel durch die Möglichkeit, es auch auf sehr schwachen Systemen auf zum Beispiel Reisen zu spielen. Einige wenige Minuspunkte gibt es beim Itemvergleichen, dem Shopangebot und dem manchmal etwas gar unbrauchbarem Loot.

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