Fallout 4

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Fallout 4

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Dass man keinen leichten Stand hat, wenn die grossen Geschwister überwiegend in den Game-Himmel gelobt wurden, kann man sicherlich nachvollziehen. Ein Glück, dass ich als Fallout-Neuling den Hypetrain verpasst habe und meine Spielerfahrung nicht durch Erwartungshaltungen verübelt werden könnte.

Dass mir eingestürzte Städte, einsames Ödland und verstrahlte Kreaturen auf irgendeine Weise Spass bereiten könnten, da war ich nun doch auch etwas skeptisch. Aber hat man ersteinmal den Kopf zum Vault hinausgestreckt, wird schnell klar, wie spassig es ist, zerstörte Landschaften zu erkunden und dabei noch allerlei Gegner über den Haufen zu schiessen.



Willkommen im Commonwealth - und wie es dazu kam

Fallout 4 beginnt keineswegs post-apokalyptisch, sondern findet seine Anfänge im malerischen Sanctuary Hills, einem Vorort von Boston. Als Protagonist ist man Teil einer kleinen Familie bestehend aus Ehegatte und Baby Shaun.

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Eines Tages klopft ein Vertreter von Vault-Tec an die Tür, um uns über die Vorzüge eines der unterirdischen Vaults aufzuklären, in denen im Falle eines nuklearen Krieges Unterschlupf gefunden werden kann. Zum Wohle der Familie nehmen wir das Angebot natürlich gerne an - ein Glück, denn nur kurze Zeit später erscheinen im Fernsehen Berichte über Atombombenexplosionen in den USA. Und so befinden wir uns bereits mit Freunden und Nachbarn auf der Flucht in Vault 111.

Dort angekommen erfolgt die Anweisung sich zwecks Dekontamination in eine Kapsel zu setzen. In Wirklichkeit werden die Vault-Bewohner aber in einen Kryoschlaf versetzt, aus dem wir nach einer unbekannten Zeitspanne erwachen, nur um mit anzusehen wie unser Ehegatte ermordet und unser Baby entführt wird. Unfähig zu handeln verfallen wir wieder in den Kälteschlaf. Aus diesem erwachen wir dann später erneut - als einizger Überlebender in Vault 111. Und hier beginnt die eigentliche Story, mit dem höchsten Ziel Baby Shaun wieder zu finden. Nach knapp 200 Jahren Winterschlaf keine einfache Sache. Doch im Verlauf der Suche begegnen wir alten Bekannten, wie unserem treuen Roboter-Butler Codesworth, sowie neuen Begleitern und Helfern.

Es gibt insgesamt auch vier Fraktionen, denen man sich anschliessen und deren Ziele man unterstützen kann. Alle vier verfolgen unterschiedliche Interessen und so ist es nicht verwunderlich, dass dies zwangsläufig zu Reibereien bis hin zu Mord und Totschlag führt. Doch um unseren geliebten Sohnemann zurückzubringen, ist uns jedes Mittel recht.

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Inhalt

Fallout 4 bietet eine Menge Spielspass, sei es durch Quests, Crafting oder humoristische Einlagen unserer Begleiter. Die Welt ist schier unendlich und an allen Ecken und Enden gibt es neue Dinge zu entdecken. Doch auch die Vorbereitungen auf das eigentliche Abenteuer geizen nicht an vielfältigen Auswahlmöglichkeiten und einer ordentlichen Prise Humor.

Es geht immer nur ums Aussehen: Die Charakterwahl


Diejenigen, die sich gerne ausgiebig Zeit für die Gestaltung ihres Charakters nehmen, werden sich in Fallout 4 so richtig austoben können. Es steht eine beeindruckende Menge an Modifikationsmöglichkeiten zur Verfügung und nahezu alles, was an einem Gesicht verändert werden kann, kann angepasst werden. Doch auch diejenigen, die es gerne schnell mögen oder denen nur die inneren Werte wichtig sind (solls ja geben), sind mit den vorgefertigten Visagen bestens versorgt.

Die findigen Frisurennamen, wie zum Beispiel Wohnwagen-Hit, Mathelehrer oder Schmalzglocke, geben Anlass zum Schmunzeln, während mein virtueller Ehemann Nate meine kosmetischen Veränderungen mit entzückenden Komplimenten (“Was für eine süsse Nase!”) kommentiert.

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Schön gemacht ist, dass sich auch das Aussehen von Baby Shaun den kosmetischen Veränderungen des Spielcharakters anpasst.

Wie endlos die Möglichkeiten zur Gesichtsgestaltung in Fallout 4 sein können, zeigt die Zusammenstellung der Fallout Nachbildungen von 22 Berühmtheiten auf der Website smosh.com.

Ziele muss man haben: Questing


Neben der Entführungsquest, welche als Hauptquest fungiert, gibt es zahlreiche Nebenquests, welche mit oder ohne Auftrag einer Fraktion ausgeführt werden können.
Über manche Aufträge stolpert man teilweise zufällig, etwa indem man manche Bewohner des Commonwealth anspricht, in ein Szenario reinplatzt, das dann in einer Quest resultiert oder über Radio vom neuen Auftrag erfährt. Jede Fraktion hat dabei Quests, die nach einem ähnlichen Muster verlaufen, z.B. Siedlungen von Bedrohungen befreien, wertvolle Technologien bergen oder Orte von Monstern säubern. Daneben gibt es aber viele abwechslungsreiche Quests, die so gar nichts mit dem altbekannten “besiege 10 Gegner XY”-Schema zu tun haben.
Etwas verwirrend ist das Questlog dennoch. Es gibt keine spezielle Kennzeichnung zwischen Haupt-, Neben- und Wiederholungsquests und so kann auch diese Ansammlung von Aufträgen manchmal etwas durcheinander wirken.

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Zu Beginn nicht ganz offensichtlich ist, dass Ödland-Bewohner mit einem Namen in der Regel auch Questgeber sind. Da muss man also immer schön aufmerksam sein, damit einem keine Missionen durch die Lappen gehen.
Nett gemacht sind auch die Rätsel-Elemente, welche bei manchen Quests mitspielen. Bei der Freedom Trail-Quest etwa gilt es die Buchstaben und Zahlen der Zwischenstationen auf dem Weg zu notieren, da diese später das Eintrittspasswort ergeben. Wenn man auf solche Details allerdings gar nicht Acht gibt, steht man schlussendlich vor verschlossenen Türen. Ein Hoch auf die Youtube-Walkthru’s!

Begleiter: Freund und Feind


Auf dem Weg durch die Ödnis knüpft man immer wieder neue Freundschaften, welche dann als Begleiter an unserer Seite kämpfen. Sie alle haben verschiedene Vorlieben und Abneigungen. Wer also den treuherzigen Roboter Codesworth an seiner Seite hat, sollte sich besser nicht seiner Kleptomanie hingeben. Manche Taten rufen bei den Begleitern entweder Freude oder Abneigung hervor und wer zu viele Minuspunkte gesammelt hat, der wird von seinem Kumpel schlicht nicht mehr begleitet.

So schön etwas Gesellschaft auch sein kann, so viele Tücken hat sie auch zu bieten. Nebst erfrischenden Kommentaren und zusätzlicher Kampfkraft, so kann eine Begleitung auch mal aus dem Ruder laufen. Die werten Genossen stehen nämlich mit Vorliebe im Weg rum und tritt man in einem Raum mal in eine Sprengfalle, so ist das noch lange kein Grund um im engen Durchgang mal etwas Platz zu machen.

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Auch wer sich gerne auf leisen Sohlen seinen Gegnern nähert, der sollte seinen Gefährten besser zu Hause lassen. Schliesslich kann man sich noch so den Gang entlang schleichen, während der Kumpane uns mit einer überwältigenden Lärmkulisse folgt.
Wobei man sich ja noch glücklich schätzen kann, wenn der Gefährte tatsächlich an unserer Seite bleibt. Denn allzu oft verschwindet er in der Versenkung, nur um dann mit einer Horde Gegner am Hintern wieder aufzutauchen.
“Wenigstens hilft er mit, die Mobs zu beseitigen” wird nun so manch einer denken. Auch das ist nicht immer der Fall. Besonders in Gebäuden mit mehreren Stockwerken kann man den konfliktfaulen Kumpanen zwar aus irgendeiner Ecke seine Kampfansagen schreien hören, wenn es dann aber zur Sache geht ist von ihm nichts zu sehen.
Ein Punkt, der trotz aller Komplikationen für die Mitnahme des Begleiters spricht, ist seine Tragfähigkeit. Denn alles was wir selbst nicht mehr tragen können, wird unser Gefährte gerne für uns schleppen. Das und die zahlreichen anderen Items, die er einfach so hat mitgehen lassen ohne, dass wir etwas davon bemerkt hätten.

Nichtsdestotrotz hat sich Bethesda Mühe gegeben uns eine abwechslungsreiche Auswahl an charmanten Gefolgen zur Seite zu stellen. Damit das auch so bleibt, muss allerdings stets bedacht werden den Gefährten nicht an einem Ort zu platzieren und ihn danach stehen zu lassen. Andernfalls wird er auf ewig an seinem zugewiesenen Plätzchen verharren, es sei denn wir holen ihn wieder ab oder zaubern ihn mittels Konsolenbefehl wieder hervor.

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Crafting als kurzweiliger Zeitvertreib


Ein weiteres Element, welches das Spiel ausmacht, ist die Errichtung von Siedlungen und deren Unterhalt. Darauf muss man allerdings ersteinmal kommen, denn abgesehen von der Aufforderung, die Werkbank zu benutzen, wird man ziemlich ins kalte Wasser geworfen.
Hat man aber ersteinmal den Dreh raus, so taugt das Crafting durchaus als unterhaltsame Nebenbeschäftigung. Häuser können errichtet werden, eine Vielzahl an verschiedenem Mobiliar steht zur Verfügung, Schutzsysteme, Ressourcengewinnung und andere Spielereien sind möglich.
Jede Siedlung hat eine Reihe von Attributen, auf die man als Bauherr zu achten hat, etwa Schutz, Essen, Wasser, Energie und die Anzahl Betten, die für die Siedler zur Verfügung stehen. Aus diesen Eigenschaften ergibt sich dann die Moral der gesamten Siedlung, die je nach Lage steigen oder sinken kann. Je höher die Moral, desto glücklicher und produktiver sind auch die dortigen Siedler, wobei es jedoch nicht immer einfach ist, den Grund für den siedlerischen Unmut auszumachen.

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Natürlich sind auch die selbst erbauten Städtchen nicht vor den Gefahren der Ödnis gefeit und so kann es durchaus mal vorkommen, dass man seinen Siedlungen im Kampf gegen Supermutanten, Guhle und anderen Bedrohungen zur Hilfe eilen muss. Die Bedienung des Werkstattmenüs erfolgt immer in First-Person-View, was besonders bei Third-Person-Liebhabern am Anfang etwas umständlich ist.
Ausserdem ist die Bedienung mühsam gestaltet: entweder durch die Pfeiltasten oder mittels Shift + WASD. Die Optimierung für Konsolen ist hier ganz klar ersichtlich. Doch mit etwas Übung klappt das Crafting ganz ordentlich und sorgt für einen netten Unterhaltungsfaktor.

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Gameplay


Fallout 4 bietet neben den open-world Abenteuern eine Menge Shooter-Spass, sowie zahlreiche RPG-Elemente, welche durch die Perks weiter verbessert werden können. Darüberhinaus kommt man in den Genuss einiger praktischer Erleichterungen, wie dem Kampfsystem V.A.T.S. und die Schnellreise spart Zeit bei der Ödland-Erkundung.

Im Zeitlupentempo in die Schlacht


Wenn man Gebiete erkundet, die mal der Austragungsort eines Atomkriegs waren, dann kann man nicht erwarten, dass es sich dabei um einen gemütlichen Sonntagsspaziergang handeln wird. Wäre ja auch viel zu langweilig. Und wo es Gegner gibt, da muss man sich den Weg eben freiballern. Eine nette Möglichkeit dazu ist das V.A.T.S., das Vault-Tec Assisted Targeting System. Natürlich lässt sich auch hier über Sinn und Unsinn eines solchen Systems streiten, mir hat es aber ganz gut gefallen. Einerseits wird die Kampfhandlung dadurch immens verlangsamt, was besonders bei einer grösseren Anzahl an Gegnern sehr praktikabel ist und andererseits ist es auch möglich die Schadensresistenzen der einzelnen Körperteile des Gegners zu betrachten und diese dann auch gezielt anzugreifen.

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Ganz abgesehen vom cinematischen Effekt, der eintritt sobald der Gegner mit dem letzten Schuss besiegt ist. Gegner, die in Zeitlupentempo in eine blutige Masse zerfallen oder deren Köpfe wüst explodieren sind wohl einer der Hauptgründe wieso das Game erst ab 18 Jahren freigegeben ist. Taugt zwar nicht als visuelle Bettgeschichte für die kleinen Geschwister, aber macht trotzdem immer wieder Freude. Auch gibt es in Kombination mit der Anwendung vom V.A.T.S. einen Skill, wo zufällig ein mysteriöser Fremder auftaucht, der den ausgewählten Gegner mit nur einem Hit ins Jenseits befördert.

Ich hab das V.A.T.S. auch gerne zur Unterscheidung von Gut und Böse eingesetzt. Manchmal ist auf Distanz nicht ganz klar, ob das Gegenüber nun feindselig ist oder nicht. Da war das V.A.T.S. ebenfalls eine grosse Hilfe um nicht unbescholtenen Bürgern den Kopf wegzupusten.

Du bist nicht anders, nur S.P.E.C.I.A.L.


Die primären Attribute in Fallout 4 bestehen aus Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer, Charisma, Intelligenz, Beweglichkeit und Glück. Darauf aufbauend gibt es 70-attributbasierte Perks, welche die Entwicklung von über 270 Fähigkeiten ermöglichen (unten ein Ausschnitt des Perc-Posters. Hier die volle Version von der Wiki).

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Doch nicht nur mittels Attributspunkten nach Levelaufstieg lassen sich die Fähigkeiten weiterentwickeln. Es gibt auch eine grosse Anzahl an verschiedenen Magazinen, die quer über die ganze Map verteilt sind. Mit jeder gesammelten Ausgabe eines Magazins erhöht sich beispielsweise der Schaden, den die Begleiter verursachen oder neue Bauelemente in den Siedlungen werden freigeschaltet. Dieses neue Perk-System bedarf also einiges an Level-Ups und anders als in den Vorgängern gibt es in Fallout 4 kein Level Cap mehr. Allerdings crasht das Game laut Wikia aber bei einem Level von 65535. Wir haben also noch viiiel Zeit.

Ein dichtes Verkehrsnetz im Commonwealth


Angesichts der riesigen Spielwelt legt man natürlich einiges an Distanz zurück. Da es keine Fahrzeuge gibt, wäre man fast gezwungen den ganzen Weg wieder zurückzulatschen, doch glücklicherweise gibt es als Alternative dafür: die Schnellreise. Nachdem ein Ort entdeckt wurde, ist er automatisch für die Schnellreise zugänglich. Somit lässt es sich bequem und schnell durch die Ödnis reisen.

Zu viel Bequemlichkeit schadet allerdings, denn wer für einen Fussmarsch zu faul ist, der verpasst vielleicht wertvollen Loot auf dem Weg. Oder aber er hat Glück, weil er auf dem Heimweg nicht der schlecht gelaunten Todeskralle in die Todeskrallen läuft (Achtung Wortspiel).

Petrus lebt auch nach den Atombomben


Klimaerwärmung ist nach einem nuklearen Krieg wohl kein Thema mehr, trotzdem gibt es auch im Commonwealth Wettereskapaden zu überstehen. Nebst Sonnenschein gibt es auch Gewitter oder dichte Nebelschwaden, die sich über das Ödland legen. Zusätzlich gibt es auch Strahlungsstürme, die sich unverhofft zusammenbrauen und uns mit jedem Blitz einer Dosis Strahlung aussetzen. Ursprung dafür ist das leuchtende Meer im Südwesten der Map, wo es allerdings, anders als der Name vermuten lässt, kein Meer gibt. Nur Strahlung. Und Todeskrallen. Und Skorpione. Ein super Ausflugsziel!

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Handling


Als PC-Spieler stolpert man zwangsläufig hin und wieder über die Konsolenoptimierung von Fallout 4. Das Handling ist nicht immer intuitiv und an manchen Stellen schwächelt die Portierung. Und obwohl man sich mehr oder weniger an gewisse Eigenheiten gewöhnen kann, so bleibt der PC-Spieler doch etwas wehmütig zurück.

Die Krux mit den Listen


Listen sind die vorherrschende Darstellungsform. Das fängt schon bei der Erstellung des Charakters an und zieht sich durch das gesamte Spiel. Das Inventar besteht aus Listen, die Radiosender befinden sich in Listenform, im Questlog sind die Quests aufgeLISTEt. Es nimmt kein Ende.

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Die Liste ist ein Element, welches irgendwann zwangsläufig zu Chaos im Pipboy führt und durchaus mal einiges an Nerven kostet. Besonders die Sparte “Diverses” entwickelt sich schnell zu einem unübersichtlichen Monstrum an Items, welches sich nur schwer bändigen lässt. Und so sei jedem ans Herz gelegt dem Rat unserer Mütter nach “Ordnung ist das halbe Leben” zu folgen und regelmässig auszumisten.

Auch die Inventar-Untergruppe “Kleidung” ist alles andere als übersichtlich. Einerseits werden die Namen der Gegenstände nicht vollständig angezeigt - dazu müssen sie erst mittels X-Taste untersucht werden und andererseits ist auch hier nur eine alphabetische Sortierung möglich. Wenn man also verschiedene Kleidungsstücke für das selbe Körperteil vergleichen möchte, dann muss man sich entweder den Namen merken (oder das was überhaupt auf einen Blick sichtbar ist) oder man fährt solange mit der Maus durch die ganze Liste (seht ihr, da ist sie schon wieder!), bis das gewünschte Teil aufblinkt. Bis dahin hat man je nachdem aber schon wieder die übrigen Teile verloren, die man ja vergleichen wollte.
Wieso einfach wenns auch kompliziert geht: das Transferieren


Das Transferieren von Items zwischen Inventar und einem Behälter birgt ebenso seine Tücken. Besonders beim Schrott, der schnell einmal viel Gewicht kostet, ist das Einlagern eine häufige Notwendigkeit. Allerdings müssen alle Items einzeln in den Behälter überführt werden, was je nach Schrottreichtum sehr mühsam sein kann.

Umgekehrt lässt sich der gesamte Inhalt eines Behälters mittels einer Taste ins Inventar transferieren. Aber eben nur der Gesamtinhalt. Eine Möglichkeit nur alle Items einer Untergruppierung (z.B. Waffen) zu bewegen, gibt es nicht. Und so bleibt einem nichts anderes übrig, als wie ein Verrückter auf der “Nehmen”-Taste rumzuhacken.

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Auch die Sortierung ist lediglich nach Alphabet möglich und sofern der Name des gesuchten Items bekannt ist, reicht das auch aus. Sucht man aber nach einem Gegenstand, von dem man nicht mehr genau oder gar nicht weiss, wie er heisst, dann muss man den ganzen Gerümpel wohl oder übel durchwühlen. Natürlich kann man diesen Punkt durch ein aufgeräumtes Inventar umgehen, aber wir sind ja nicht zum Aufräumen hier.

Der Schnellzugriff, der keiner ist


Glücklicherweise hat man die Möglichkeit, Items in der Favoritenleiste schnell griffbereit zu haben. Das wäre zumindest die Idee davon. Doch genau diese Schnellleiste ermöglicht alles andere als einen schnellen Wechsel von Waffen oder Hilfsmitteln. 12 Slots stehen zur Verfügung, welche auf 0-9 sowie dem Gleichzeichen und Bindestrich gebindet werden können.

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In-fight macht dies einen Wechsel unheimlich schwer. Zwar kann mittels Pfeiltasten durch die gesamte Schnellleiste navigiert werden, wenn man aber nicht mehr weiss wo jetzt genau was liegt - bei 12 Slots und einiger Zeit durchaus plausibel - verstreichen genau da wertvolle Sekunden. Auch um dann zu den weiter entfernten Tasten oder den Sonderzeichen zu wechseln gestaltet sich nicht immer einfach.

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Auch hier schimmert wieder die Konsolenbedienung durch und lässt so manchem PC-Spieler die Haare zu berge stehen. So ganz an diese Art der Favoritenleiste konnte ich mich dann auch nach zahlreichen Stunden nicht so richtig gewöhnen.
Ebensowenig an die nicht wenigen, unbeabsichtigten Selbstexplosionen. Die Tastaturbelegung für Nahkampf und Explosionswaffen ist identisch und kann nicht separiert werden. Wer also bei einem Meleeangriff zu lange auf der Taste bleibt, der jagt sich dann gerne einmal selbst in die Luft.

Modding


Obwohl die offiziellen Modding Tools von Bethesda erst im 2016 erscheinen werden, so war die Modding Community doch schon sehr fleissig. Die Bandbreite reicht dabei von sinnvoll über spassig bis hin zu seltsam, doch die künstlerische Freiheit ist ja bekanntlich endlos.
PCGamer hat eine Liste mit den besten Fallout 4-Mods veröffentlicht, welche beispielsweise das Crafting erleichtern, das Dialogmenu verbessern, Zugang zu Ödland-Kreaturen als Begleiter ermöglichen und vieles mehr. Es ist also schon eine Menge los im Bereich Modding, wobei sich manche Mods in punkto Ausgefallenheit auf Skyrim-Level bewegen. So kann man auch mal Baby Shaun als Ersatz für die Mini-Atombomben einsetzen um so seine Gegner mit ordentlich nuklearem Wumms dem Erdboden gleichzumachen. Geht übrigens auch mit Plüsch-Teddybären.
Und auch die Unterwäsche der Ödland-Protagonistin, sowie diverser NPC’s ist den Moddern nicht heilig. Und so lassen sie mittels “Full Female Nude”-Mod die Hüllen fallen. Das Ganze fällt natürlich unter die Kategorie “Ausbildungszwecke”.

Manche Mods sind mittlerweile allerdings nicht mehr verfügbar, da sie zu Spielabstürzen und beschädigten Spielständen geführt haben. Doch spätestens wenn nächstes Jahr die offiziellen Creation Kit Tools von Bethesda bereitgestellt werden, kennt die Modding-Fantasie keine Grenzen mehr. Wir freuen uns darauf.

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Fazit


Obwohl ich einiges an Kritik angebracht habe, so möchte ich keineswegs den Eindruck erwecken, dass Fallout 4 mir nicht gefallen hätte. Zugegeben, über die Konsolenoptimierung habe ich mehrfach geflucht wie ein Rohrspatz, doch die gebotene Fülle an Spass und Action glich das problemlos wieder aus.
Und bei manchen Kleinigkeiten, wie im Weg stehenden Gefährten oder spontanen Selbstexplosionen kann man eigentlich fast nicht anders als sie mit Humor zu nehmen.

Fallout 4 bietet ein riesiges Universum an Möglichkeiten und wo ich bei anderen Games schon gelangweilt den Inventarbeutel hingeschmissen hab, da war ich bei Fallout 4 immer noch mit Freude dabei. Die Mischung aus actiongeladenen Kämpfen, kurzweiligem Siedlungsbau, drolligen Begleitern und abwechslungsreichen Inhalten hat mich mehr als überzeugt. Es ist als würden sich Bob der Baumeister und seine lustigen Freunde blutige Kämpfe mit den ekligsten Kreaturen des verstrahlten Ödlands liefern. Wem das kein Lächeln ins Gesicht zaubert, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Und jeder, dem es bei solch einer Beschreibung in den WASD-Fingern zuckt, der solle sich aufmachen Richtung Commonwealth, denn Krieg ändert sich zwar nie, aber wir haben trotzdem noch eine Menge zu tun.



Kleine Auswahl an "interessanten" Bugs


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